MÜNCHEN. Die Sanierung der historischen Synagoge in Untermerzbach (Landkreis Haßberge) wird mit 130.000 Euro aus dem Entschädigungsfonds unterstützt. Das gab Kunstminister Bernd Sibler heute in München bekannt. „Die ehemalige Synagoge in Untermerzbach steht stellvertretend für zahlreiche Synagogen, die dem NS-Regime zum Opfer gefallen sind. Die Erinnerung und das Gedenken daran können wir u.a. wachhalten, indem wir dieses Baudenkmal für die Zukunft bewahren. Die Gemeinde Untermerzbach geht hierbei einen vorbildlichen Weg“, betonte Minister Bernd Sibler.
Die ehemalige Synagoge wurde Mitte des 19. Jahrhunderts zusammen mit einer jüdischen Schule errichtet. Bei der Reichspogromnacht 1938 wurden die Gebäude geschändet und massiv zerstört. Sie dienten in der Folgezeit als Werkstatt bzw. Scheune. Dennoch blieben Details erhalten, die an die Synagoge erinnern – u.a. byzantinisch inspirierte Türbeschläge, bleiverglaste Fenster und insbesondere eine blaue Marmorierung der Wandflächen.
Um den Fortbestand der Gebäude zu sichern, sind umfassende Sanierungen notwendig: Das Fundament und das Dachtragwerk werden instand gesetzt, das Dach wird wieder vollständig gedeckt. Darüber hinaus steht die Restaurierung der Fassade, der Innenputze, Türen, Fenster und Fußböden an. Nach dem Abschluss dieser Arbeiten sollen die Räumlichkeiten für öffentliche Veranstaltungen genutzt werden.
Eigentümerin des Baudenkmals ist die Gemeinde Untermerzbach.
Der Entschädigungsfonds wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst verwaltet und gemeinsam vom Freistaat und den Kommunen getragen. Die Maßnahme ist mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt und wird von diesem fachlich begleitet.
Julia Graf, Stellv. Pressesprecherin, 089 2186 2621
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